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Roland Knorr auf W2-Professur für Biochemie und Molekulare Biologie berufen

Dr. rer. nat. Roland Knorr, Foto: privat

Dr. rer. nat. Roland Knorr hat am 15.06.2024 die W2-Professur für Biochemie und Molekulare Biologie an der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln angetreten. Die Professur ist angesiedelt am Zentrum für Biochemie. Roland Knorr leitet seit 2021 die Emmy Noether Gruppe "Interfacial Cell Biology". Diese war bisher an der Humboldt Universität zu Berlin angesiedelt.

Ein Forschungsschwerpunkt von Roland Knorr sind Kapillarkräfte, die Zellen für ihre Organisation nutzen. Aktueller Fokus ist dabei die Interaktion von Membran-umhüllten Organellen mit phasen-separierten, flüssigen Kompartimenten, den sogenannten Kondensaten. Mit Hilfe einer einzigartigen Kombination von Konzepten und Methoden der Biochemie und Zellbiologie sowie der Membran-Biophysik gelang es internationalen Teams unter seiner Leitung kürzlich, physiologisch funktionelle Kapillarität in Zellen erstmalig nachzuweisen. So konnten z.B. die grundlegenden physiko-molekularen Mechanismen der Bildung von Proteinspeicherorganellen in Pflanzensamen sowie der Autophagie aufgeklärt werden. Autophagie ist ein zellulärer Prozess, mit dessen Hilfe Zellen gezielt zellfremde oder beschädigte Strukturen abbauen können. Er spielt auch eine wichtige Rolle in der Medizin, z.B. bei Alterungsprozessen und bei der Entstehung von verschiedenen Krankheiten.

Der Dekan der Medizinischen Fakultät, Univ.-Prof. Dr. Gereon R. Fink, erklärt: „Über die Forschung von Roland Knorr ergeben sich zahlreiche, exzellente Kooperationsmöglichkeiten an der Medizinischen Fakultät, nicht nur am Zentrum für Biochemie, sondern auch innerhalb des naturwissenschaftlichen Umfelds der Universität. Sein innovatives und interdisziplinäres Forschungsprofil ergänzt die wissenschaftlichen Aktivitäten am Standort in idealer Weise.“

Roland Knorr schloss sein Diplomstudium der Ernährungswissenschaften 2004 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena ab. Zunächst war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Pharmazeutischen Industrie sowie Biotechnologie beschäftigt. 2010 promovierte er im Fach Biochemie an der Universität Potsdam mit magna cum laude und arbeitete als Wissenschaftler unter anderem am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam sowie dem Tokyo Institute of Technology in Yokohama. Forschungsaufenthalte und Lehrtätigkeiten führten ihn u. a. nach Großbritannien (Warwick, Durham, Oxford, London), in den Nahen Osten (Tel-Aviv und Jerusalem), nach Nord- und Südamerika (Philadelphia/USA, Sao Paulo/Brasilien). Seit über einem Jahrzehnt kooperiert Roland Knorr sehr eng mit Kollegen am Tokyo Institute of Technology sowie der Medizinischen Fakultät der Universität Tokio.

Seine Expertise will Univ.-Prof. Dr. Roland Knorr auch in der Lehre am Kölner Life Science Campus einbringen: „Ein umfassendes Verständnis medizinisch-naturwissenschaftlicher Phänomene erfordert verschiedene, über Fachgrenzen hinausreichende Blickwinkel. Es ist enorm wichtig, Studierenden möglichst frühzeitig zu vermitteln, wie bedeutsam ein fächerübergreifendes Denken für eine spätere erfolgreiche Tätigkeit sowohl in der Human- und Zahnmedizin als auch in der akademischen Forschung, in öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen ist“, so Roland Knorr.

 

Pressemitteilung der Medizinischen Fakultät, Universität zu Köln